US-Chiphersteller wegen mutmaßlicher Exportverstöße auf dem Prüfstand
US-Chiphersteller wegen mutmaßlicher Exportverstöße auf dem Prüfstand
Applied Materials, der führende US-Hersteller von Chipherstellungsmaschinen, sieht sich Berichten zufolge mit einer strafrechtlichen Untersuchung in den USA wegen möglicher Verstöße gegen Exportbeschränkungen nach China konfrontiert. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, ob das Unternehmen illegal Geräte im Wert von Hunderten von Millionen Dollar an Chinas größten Chiphersteller, Semiconductor Manufacturing International Corp. (SMIC), ohne die erforderlichen Lizenzen verkauft hat. Das US-Justizministerium äußerte sich nicht zu dem Thema.
Ermittlungsnachrichten überschatten positiven Ergebnisbericht
Der ermutigende Quartalsbericht von Applied Materials wurde von der Nachricht über die Untersuchung überschattet. Das Unternehmen erzielte für das am 29. Oktober endende Quartal einen Gewinn von 2,12 $ pro Aktie, ohne Berücksichtigung einiger Posten, und einen Umsatz von 6,72 Mrd. $. Das Unternehmen prognostizierte auch einen positiven Ausblick für das laufende Quartal und erwartete einen Umsatz von 6,47 Mrd. $. Die Aktie von Applied Materials verzeichnete jedoch im frühen Handel nach den Ermittlungen einen Rückgang von 7,3%.
Exportbeschränkungen im Halbleiterstreit zwischen den USA und China
Die Untersuchung ist Teil einer anhaltenden Meinungsverschiedenheit zwischen den USA und China über Halbleiter. Die USA haben unter Berufung auf nationale Sicherheitsgründe strenge Regeln für den Export von Chiptechnologie nach China eingeführt. Unternehmen müssen Lizenzen für bestimmte Maschinentypen oder für Geschäfte mit bestimmten chinesischen Firmen beantragen. Diese Beschränkungen haben sich auf die Verkäufe nach China ausgewirkt, so dass Analysten und Investoren versuchen, die vollen Auswirkungen der neuen Regeln zu ermitteln.
Auch andere US-Chiphersteller von Einschränkungen betroffen
Applied Materials ist nicht das einzige US-amerikanische Chip-Ausrüstungsunternehmen, das von diesen Einschränkungen betroffen ist. KLA Corp. und Lam Research Corp., zwei weitere US-Chipausrüster, verzeichneten nach der Nachricht ebenfalls einen Rückgang ihrer Aktienkurse. China, einst einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Chip-Ausrüstung, hat aufgrund der Beschränkungen einen Umsatzrückgang erlebt.
Applied Materials bleibt trotz Herausforderungen optimistisch
Trotz der Hürden, die die Einschränkungen mit sich bringen, blickt Applied Materials weiterhin optimistisch auf die langfristige Nachfrage nach seinen Produkten. Der CEO des Unternehmens, Gary Dickerson, glaubt, dass der Anstieg des Computings mit künstlicher Intelligenz die neue Nachfrage nach Halbleitern ankurbeln wird. Während die Chipindustrie eine Verlangsamung der Nachfrage von traditionellen Verbrauchern wie PCs und Smartphones verzeichnet hat, wird erwartet, dass das Bestreben, High-End-Prozessoren für KI-Arbeit zu entwickeln, das zukünftige Wachstum vorantreiben wird.
Die Zukunft für angewandte Materialien und die Chipindustrie
Die Beteiligung von Applied Materials an einer strafrechtlichen Untersuchung der USA wegen angeblicher Verstöße gegen Exportbeschränkungen nach China unterstreicht die Schwierigkeiten, mit denen US-Unternehmen im anhaltenden Halbleiterstreit zwischen den beiden Ländern konfrontiert sind. Diese Untersuchung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Chipindustrie bereits mit einer Nachfrageverlangsamung und einem verschärften Wettbewerb zu kämpfen hat. Trotz dieser Hindernisse bleibt Applied Materials hoffnungsvoll, was die langfristige Nachfrage nach seinen Produkten angeht, insbesondere im Bereich des KI-Computings. Der Ausgang der Untersuchung und die weiteren Auswirkungen auf die Branche sind nach wie vor ungewiss.