Ausverkauf an den globalen Aktienmärkten löst Rezessionsängste aus
Der globale Aktienmarkt erlebte am Montag einen großen Ausverkauf, als die US-Aktienfutures inmitten der drohenden Rezessionsängste einbrachen. Auslöser für diesen Ausverkauf waren die Befürchtungen, dass die US-Notenbank möglicherweise nicht schnell genug auf die sich abschwächende Konjunktur reagiert. Die Nasdaq 100-Futures fielen stark um 3,3%, nachdem der Index am Freitag in eine technische Korrektur eingetreten war, während die S&P 500-Kontrakte um über 2,1% nachgaben. In Europa fiel die Benchmark Stoxx 600 um über 2,2 % und markierte damit den größten dreitägigen Rückgang seit Juni 2022. Auch die asiatischen Märkte blieben nicht verschont, wobei die japanischen Indizes Topix und Nikkei um über 12% einbrachen. Taiwans Benchmark erlebte ihren schlechtesten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen, und ein breiterer Maßstab für asiatische Aktien erlebte den stärksten Rückgang seit über vier Jahren. Der Yen stieg ebenfalls um mehr als 2,7% gegenüber dem Dollar.
Faktoren, die den Markteinbruch befeuern
Der Markteinbruch wurde teilweise durch die am Freitag veröffentlichten Daten angeheizt, die auf einen schwächeren US-Arbeitsmarkt hindeuteten, der einen genau beobachteten Rezessionsindikator aktivierte. Die Anleger sind auch besorgt über die hohen Bewertungen, die sich aus der KI-Rallye ergeben, und die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten verschärfen die Risk-Off-Stimmung. Infolge des Ausverkaufs schätzen die Ökonomen von JPMorgan die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA nun auf 50 %. Sie prognostizieren eine Zinssenkung um 50 Basispunkte auf der September-Sitzung, gefolgt von einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte im November. Morgan Stanley bezweifelt jedoch, dass die Unternehmen in der Lage sind, die derzeit hohen Bewertungen zu erreichen, während Evercore ISI glaubt, dass sich die Rezessionssignale verstärken.
Auswirkungen auf andere Anlageklassen
Der Ausverkauf betraf auch andere Anlageklassen. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr, und die Rendite zweijähriger Staatsanleihen stürzte ab, da Händler darauf wetteten, dass die Fed die Zinsen im September möglicherweise stärker als erwartet senken muss. Der Goldpreis fiel, da die Anleger nach sicheren Anlagen suchten, und der japanische Yen wertete gegenüber dem Dollar auf. In der Zwischenzeit verzeichneten auch Kryptowährungen und Ölpreise deutliche Rückgänge.
Technologieaktien leiden unter
Druck
Besonders ausgeprägt war der Ausverkauf bei Technologieaktien, wobei die Aktien von Apple, Nvidia und anderen großen Technologieunternehmen stark fielen. Die Entscheidung von Berkshire Hathaway, seine Beteiligung an Apple zu reduzieren, gab Anlass zur Besorgnis über die Aussichten für die Technologiebranche. Darüber hinaus wurde die Nvidia-Aktie von Berichten über Verzögerungen bei der Einführung seiner kommenden KI-Chips getroffen. Nachdem die großen Technologieaktien mehr als ein Jahr lang die Gewinne an der Wall Street getrieben hatten, sind sie in den letzten Wochen unter Druck geraten, da sie sich Sorgen über den Zeitplan für die Auszahlung von KI-Investitionen machen.
Handelt es sich um eine Korrektur oder um einen Vorboten eines Abschwungs?
Während einige Analysten glauben, dass es sich bei dem Ausverkauf um eine Korrektur und nicht um ein Zeichen für einen größeren Abschwung handelt, sind andere vorsichtiger. Die Entscheidung von Warren Buffett, seine Beteiligung an Apple zu reduzieren, und die Ökonomen von Goldman Sachs, die die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA erhöhen, haben die weltweiten Ängste vor einer wirtschaftlichen Abschwächung verstärkt. Kritiker argumentieren, dass die US-Notenbank die Zinsen zu langsam senkt und dass ihre politischen Fehler die Situation für einkommensschwächere Haushalte verschlimmern. Der Ton der Gewinnmitteilungen der Unternehmen in den kommenden Wochen wird genau beobachtet werden, um Einblicke in den Zustand der Wirtschaft zu erhalten.
Am Ende wurde der Ausverkauf an den globalen Aktienmärkten am Montag von der Sorge vor einer drohenden Rezession in den USA und der wahrgenommen langsamen Reaktion der US-Notenbank angetrieben. Besonders stark betroffen waren Technologiewerte, aber auch andere Anlageklassen verzeichneten deutliche Rückgänge. Während einige Analysten den Ausverkauf als Korrektur betrachten, sind andere vorsichtiger, was den Zustand der Wirtschaft angeht. In den kommenden Wochen werden weitere Einblicke in die Gesundheit der Unternehmen und der Gesamtwirtschaft gegeben.